Carnevalverein Grün-Weiß Bad Salzig e.V. 1959

Mit Aloha und Helau – Südsee-Feeling beim CV!

Grün-Weißes Feuerwerk vor ausverkaufter Narrhalla

Fanfarenzug - Fotograf: Jens Biller)Fanfarenzug

Pünktlich am Tag des Wintereinbruchs in der Region versetzten die Aktiven des CV Grün-Weiß Bad Salzig e.V. 1959 ihre Gäste in sommerliche Urlaubsstimmung. Unter dem diesjährigen Motto Urlaub, Sommer, Sonnenschein, von der Südsee bis zum Rhein präsentierten sie auf der ersten der drei Kostümsitzungen ein abwechslungsreiches und beeindruckendes Programm.

Pünktlich um 19:33 Uhr eröffnete der Fanfarenzug unter der Leitung von Stefan Bach mit elf Paukenschlägen den Abend und stimmte das Publikum musikalisch ein, während sich die Bühne mit den Grün-Weißen Garden füllte. Diese konnten auf einen voll besetzten, von Gisela Morschhäuser und Ute Bach mottogetreu mit Liegestühlchen und hawaiianischen Blumenketten im Südsee-Flair geschmückten Saal hinabblicken, als Sitzungspräsident Albert Rätz die Moderation übernahm.

Detlef Kahl als Till - Fotograf: Jens Biller)Detlef Kahl als Till

Nachdem auch der Elferrat vor einem eindrucksvollen Bühnenbild mit grün-weißem Vulkan und Bad Salziger Kulisse vor Palmen und Südseestrand seine Plätze eingenommen hatte, betrat mit Detlef Kahl die Symbolfigur des Bad Salziger Karnevals, der Till, die Bütt. In seinem Vortrag beleuchtete er unter dem allseits bekannten Satz „Wir schaffen das!“ in gewohnt scharfzüngiger Weise das politische Geschehen des letzten Jahres. Nachdem er nicht nur den Bopparder Lokalpolitikern, sondern auch VW-Managern und FIFA-Funktionären kritisch den Spiegel vorgehalten hatte, gab es ausgerechnet von ihm ein ausdrückliches Lob an die Bundeskanzlerin für ihr besonnenes Handeln im Rahmen der Flüchtlingspolitik. Danach betrat ein neues Talent die Bühne: Dem Publikum schon länger aus den Showtänzen des Damenballetts bekannt, riss Roman Neyer nun erstmals als Stimmungssänger die Gäste im Saal von ihren Plätzen. Da er sein Debut ausgerechnet an seinem Geburtstag gab, bekam er vom Publikum natürlich ein Ständchen gesungen, bevor er – nicht ohne Zugabe – die Bühne verlassen durfte.

Roman Neyer - Fotograf: Jens Biller)Roman Neyer
Solomariechen Vanessa Kahl - Fotograf: Jens Biller)Solomariechen Vanessa Kahl

Ebenso mitreißend war der daran anschließende Tanz des Solomariechens Vanessa Kahl – ein grün-weißes tänzerisches Solo-Feuerwerk zu einem bunten Schlagermedley, einstudiert mit Trainerin Cynthia Kahl, für das von Albert Rätz und dem Publikum die erste „Rakete“ des Abends vergeben wurde.

Conny Düppenbecker und Wolfgang Spitz - Fotograf: Jens Biller)Conny Düppenbecker und Wolfgang Spitz

Der Sonne und des Nichtstuns überdrüssig kehrte dann Ortsvorsteher Wolfgang Spitz von einem zweiwöchigen Südsee-Urlaub zurück und ließ sich von seiner Sekretärin Conny Düppenbecker auf den neuesten Stand der Dinge bringen. Auch wenn manch eines der Themen beim Ortsvorsteher Herzrasen auslöste – hier wurde nichts ausgelassen, die Bopparder Ämter, der Stadtrat und der Bürgermeister wurden unterhaltsam „auf die Schippe genommen“.

Im Anschluss daran zeigte das Jugendballett, dass im CV hervorragende Jugendarbeit geleistet wird. Unter der Leitung ihrer Trainerinnen Jenna Schmitz und Susi Weiss präsentierten die elf Mädchen und zwei Jungen einen spritzigen Gardetanz zu schwungvollen Melodien, bei dem sich der Elan der jungen Tänzerinnen und Tänzer sofort auf das Publikum übertrug.

Simon Banspach und Niclas Bach - Fotograf: Jens Biller)Simon Banspach und Niclas Bach

„Das wahre Erwachen der Macht“ erlebten die Gäste dann mit Simon Banspach und Niclas Bach, die in wechselnden Rollen als vier Lokalpolitiker unterschiedlicher Parteien im neu gewählten Stadtrat auftraten. Da „in Bad Salzig jeder mehr über seinen Nachbarn weiß als über sich selbst“, war für die Kommunikation unter den Politikern ein gutes Fundament gelegt und so wurde nicht nur anhand von Hühnern, Hähnchen und Enten das Prinzip einer sinnvollen Investition erklärt, sondern von den Fachleuten auch ein grün-weißer Rettungsschirm für die Rettung Boppards aus seinem „Schulden-Bersch“ angedacht. Nach dem endgültigen Sieg der Salziger Politiker über die „dunkle Seite der Macht“ erhielten die beiden Aktiven für ihren ersten Vortrag auf einer Kostümsitzung tosenden Applaus und eine weitere „Rakete“ des Abends.

Der ebenso präzise einstudierte wie ausgeführte Gardetanz des Damenballetts feuerte nun die Stimmung im Saal noch weiter an. Das Publikum entließ die jungen Damen nur deshalb ohne Zugabe von der Bühne, weil ein weiterer Auftritt für den zweiten Teil des Abends angekündigt war.

CV-Damenballett - Fotograf: Jens Biller)CV-Damenballett
Carl Ursprung - Fotograf: Jens Biller)Carl Ursprung

Als „Spitzenredner des Karnevals“ von Albert Rätz angekündigt, betrat nun der „Pastor der Herzen“ Monsignore Carl Ursprung die Bühne. Ausgerechnet am „Heiligen Sonntag“ während des Gebets in der Kirche hatte er in Boppard einen Knollen für vermeintlich „verkehrswidriges Verhalten“ verpasst bekommen und ließ sich daraufhin verärgert selbst auf den Dienst im Ordnungsamt ein. Hier stellte er fest, dass es in einem solchen Amt eigentlich „erst dann interessant wird, wenn die Bürger die Beamten zur Hilfe rufen.“ Kurzweilig plauderte er nun über seine „Hilfseinsätze“ für den Bürgermeister und den CV-Vorsitzenden Alfred Fuchs sowie über seine reichhaltigen Erfahrungen mit der Facebook-Seite „Besser Boppard“. Nachdem er ausgiebig sowohl für Ordnung in Boppard und Bad Salzig als auch für herzhaftes Lachen im Saal gesorgt hatte, verließ Carl Ursprung mit dem leidvollen „Lied eines Ehemanns“ als Zugabe die Bühne.

Herrenballett - Fotograf: Jens Biller)Herrenballett

Am Ende des ersten Sitzungsteils kamen nun die Männer des Herrenballetts von einer Weltreise wieder und hatten zu passenden Stimmungshits für jeden ein Souvenir mitgebracht: eine Matrjoschka aus „Moskau“, „Tulpen aus Amsterdam“, auch Elvis Presley wurde höchstpersönlich für eine Rock‚n‘Roll-Einlage aus Memphis eingeflogen und sogar „Major Tom“ kehrte – als special effect im Raumanzug über die Bühne schwebend – von seiner Reise zum Mond zurück. Mit diesem Highlight wurde das begeisterte Publikum in die Pause entlassen.

Zu Beginn des zweiten Sitzungsteils kamen die Blues Brothers „mit allen Mann vorbei“ und kaperten als Piraten im Narrenschiff die Herzen der Zuschauer im Flug. Sie kämpften, tranken, stemmten Rum-Fässer und auch sich untereinander zu faszinierenden Hebefiguren - kurzum: die zwölf jungen Männer unter der Leitung von Carina Krahm, Alena Schweikert und Sascha Minning hatten einfach Spaß, und dieser übertrug sich nahtlos auf das Publikum.

Blues Brothers - Fotograf: Jens Biller)Blues Brothers

Im Anschluss daran entführte das Glongert-Sextett die Gäste im „knallroten Gummiboot“ auf eine musikalische Reise um die Welt. Auf Hawaii angekommen, stellten die Männer dann jedoch fest, dass „es kein Bier gibt“ und verließen die wunderschöne Insel deshalb wieder in Richtung Bad Salzig, „denn die Salziger haben den meisten Sonnenschein“ und hier ist „das Herz der Welt“. Folgerichtig präsentierten die Sänger danach ein Potpourri rheinischer Stimmungslieder, die die Gäste im Saal kräftig mitschmetterten.

Glongert Sextett - Fotograf: Jens Biller)Glongert Sextett
Vampire in Bad Salzig - Fotograf: Jens Biller)Vampire in Bad Salzig

Obwohl sie – wie der Sitzungspräsident erschrocken feststellen musste – ihrer Erscheinung nach gar nicht zum Motto passten, betraten nun Kristina Eulenborn, Reiner Becker und Christian Nick als Vampire die Bühne. Sie erzählten und besangen „blutrünstige Geschichten“ von ihrer „Wohnungssuche“ in Boppard und Umgebung. Aus dem verfallenen Bopparder Schwimmbad vertrieben, hungrig in ihrer Salziger Stammkneipe „Franzi‘s“ geblieben – so blieb den Gästen aus Transsylvanien keine andere Wahl, als auf die Jagd nach dem Blut des grün-weißen Sitzungspublikums zu gehen.

Vor dem großen Finale lud jetzt noch Oskar Schifferle (Alfred Fuchs) auf einer Südsee-Insel ins „Hotel Paradiso“ ein. Hier gab es nicht nur Cocktails und Eis für exklusive Gäste, sondern als Höhepunkt der Mitternachtsshow trat als „Animationsteam“ das Damenballett – wie gewohnt mit männlicher Unterstützung – unter der Leitung von Sandra Gick und Martina Simonis auf. Klänge, Kostüme, Bewegungen – alles war perfekt aufeinander abgestimmt und ließ das Publikum noch ein letztes Mal im Südsee-Zauber versinken.

CV-Damenballett - Fotograf: Jens Biller)CV-Damenballett

Zum Abschluss des Abends standen dann noch einmal alle Aktiven vereint auf der Bühne und verabschiedeten sich gemeinsam mit dem Sitzungspräsidenten und dem Vereinsvorsitzenden sowie musikalisch unterstützt durch die Blues-Brothers-Band singend von einem begeisterten Publikum. Ein ganz besonderer Dank galt am Ende nicht nur den Akteuren auf der Bühne, sondern auch allen Helfern davor und dahinter sowie dem Musiker Kai Adorf, der in altbewährter Weise für Schunkelrunden, Tanz und Stimmung sorgte.

Der CV sagt „Aloha“ und Helau!

Beate Kragl

Finale - Fotograf: Jens Biller)Finale
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